Gonçalo M. Tavares:
Paula Macedo Weiß neu: Gonçalo M. Tavares Ana Martins Marques Crónicas lusófonas / Lusophone Kolumnen.
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2015nichts fehlt in diesem absurden Theater, das uns Ondjaki vor Augen führt Marmelo treibt, in Anlehnung an große Namen wie Borges, Pessoa oder Calvino, seine Spielchen mit der Fiktion... Und doch ist es ein ernstes Spiel, denn Oscar Schidinski, der vermeintliche Autor des erfundenen Buches „Eroberte Stadt“, ein aus Ungarn stammender Jude, versammelt in und um sich die schlimmsten Untaten des 20. Jahrhunderts, Erlebnisse von Terror, Flucht und Heimatlosigkeit. Zugleich vertreibt der Erzähler seinen Mitreisenden im Stadtbus die Zeit mit Begebenheiten, die ihr langweiliges Leben zwar erheitern, aber auch aufrütteln sollen. Seine Figur erinnert an die Märchenerzähler und Marktschreier, die einst ihre Geschichten verkauften und deren Fabulierkunst Menschen von ihrem beschwerlichen Alltag befreite. Es bleibt offen, ob die Literatur es vermag, auch die Menschen von Heute aus ihrer abgestumpften Lethargie zu befreien, jedenfalls gelingt es diesem Roman, uns mit einem Balanceakt zwischen Wahrheit und Lüge sehr geschickt in labyrinthische fiktive Welten zu entführen. Luisa Costa Hölzl, lusofonia Mit »Ich war in Lissabon und dachte an dich« ist Luiz Ruffato ein großartiger Schelmenroman zum Thema Migration nach Europa gelungen: Temperamentvoll, einfühlsam und bei allem Ernst des Themas – höchst vergnüglich.
Eine zarte, berührende Erzählung welche zum Nachdenken anregt Im Grunde vereint der Autor eine Gesellschaftskritik im Kleid der Satire, dem ad absurdum Führen der Situation in einem ehemals unterdrückten Staat, der plötzlich selbstständig existieren soll, mit einem Ökothriller, der durchaus reale Züge trägt. frisch ausgepackt: Manuel Jorge Marmelo: Marmelo hat einen beschwingten, überraschend konstruierten Roman geschrieben, der nicht zuletzt vom Spiel mit der Weltliteratur lebt und obendrein dem Schelmenroman Ehre erweist. Literarische Anspielungen, stilistische Zitate und kraftvolle Sprachbilder lassen diese anspruchsvolle Erzählung zu einer kleinen Entdeckung werden. Sehr empfohlen … Was Wahrheit ist, was erfunden, vermischt sich im Laufe der Erzählungen immer mehr – am Ende spielt es aber keine Rolle. Die Bemühungen des Erzählers um den Ruhm mit Hilfe des erfundenen Buches sind ebenso liebenswürdig wie witzig – und am Ende fruchtlos, denn obwohl er deutlich erkennt, dass heutzutage jedem ein wenig Ruhm zusteht, wenn er dafür bereit ist, „Privatsphäre und guten Geschmack“ zu vergessen, ist der doch eben dazu nicht bereit.
14. Internationales Literaturfest "Poetische Quellen": „Der Platz des Menschen - Wirklichkeiten, Wahrheiten, Illusionen“ Vom 27. – 30. August 2015 in Bad Oeynhausen und Löhne mit: Manuel Jorge Marmelo und João Ricardo Pedro frisch eingetroffen: Ondjaki: Ein außergewöhnlicher Roman, kraftvoll, fantastisch, witzig, tragisch … Plattenbau als Mikrokosmos Mit Humor und scharfer Ironie zeichnet Ondjaki das Leben im Nachkriegs-Luanda. Auf oft tragisch ausgehende Weise, aber voller Lebenslust kämpfen die Bewohner gegen Korruption und absurde Anordnungen. So wird die weltweit erwartete totale Sonnenfinsternis kurzfristig per Parteibeschluss abgesagt. Dafür erhält die dahingeschiedene "Genossin Ideologie" ein Staatsbegräbnis. Angola, Whiskey, Stromausfall … ein einziges bizarres Abenteuer mit viel Liebe und Humor, aber auch Ironie und Klarsicht Ich kann mich nicht erinnern, je mit einem anderen Buch so viel Zeit vergeudet zu haben, sonderbar vor allem deswegen, weil Eroberte Stadt ja ein Roman ist, den es nicht einmal gibt. Manuel Jorge Marmelo: Eine tausendmal wiederholte Lüge. Erscheint im April 2015 bei A1 zu hören: auf ORF 1 ins Museum Freitag, 16. Januar 2014 17. Januar 2015: WDR 5 |
… michael kegler tel.: +49 (0) 6192 36932 diese seite Druckansicht … Michael Kegler |
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